Amazon Rezensionen sind von dem gigantischen Online-Marktplatz gar nicht mehr wegzudenken. Das Konzept dahinter ist grundsätzlich ein guter Ansatz und hilft dabei, Produkte minderer Qualität schnell vom Marktgeschehen auszuschließen und Konsumenten zu schützen.
Dennoch gibt es auch Nachteile, sowohl für Kunden, als auch für Verkäufer.
In diesem Beitrag möchte ich dir zeigen, warum Kunden und Verkäufer nicht nur einen Segen in dem Bewertungssystem von Amazon sehen und wie du diese Bewertungen am besten für dein Buch nutzt.
Hinweis: Ich mache darauf aufmerksam, dass dieser Blogartikel lediglich eine unverbindliche Information darstellt und keine Rechtsberatung im eigentlichen Sinne ist.
Das erfährst du, wenn du bis zum Ende liest:
- Social Proof – Was ist das und wieso ist es so wichtig für uns?
- Fluch und Segen von Amazon Rezensionen
- 8 Strategien, wie du ECHTE Rezensionen für dein Buch bekommst
Viel Spaß!
Social Proof – Der Schlüsselfaktor hinter den Bewertungen
Social Proof beschreibt den Einfluss von Meinungen anderer auf das Käuferverhalten eines einzelnen.
Wenn viele Leute enttäuscht von einem Produkt sind oder sich darüber aufregen, dann teilen sie das meist mit Freunden und Verwandten, um diese vor einem Fehlkauf zu warnen und ihren Frust abzulassen.
Umgekehrt ist genauso.
Übertreffen die Produktnutzenmerkmale die Erwartungen des Kunden, mündet dies in Begeisterung und er teilt seinem Umfeld mit, wie toll er das Produkt findet und empfiehlt es weiter.
Der enttäuschte oder begeisterte Kunde hat also einen Einfluss auf den weiteren Verlauf des Produktlebenszyklus.
Ist er überzeugt und empfiehlt das Produkt weiter, kaufen eventuell andere aus seinem Umfeld das Produkt. Sind beispielsweise viele Kunde unzufrieden und raten anderen vom Kauf ab, so versiegt der Einkommensstrom durch das Produkt.
Amazon hielt es für sinnvoll, diese Meinungsäußerungen an den Marktplatz zu binden und öffentlich zu machen, sodass nicht nur das Umfeld des Käufers, sondern auch alle weiteren Interessenten ein Bild von der Qualität des Produktes bekommen.
Fluch und Segen von Amazon Rezensionen
Durch diesen Social-Proof-Effekt ergeben sich Chancen und Risiken für Käufer und Verkäufer.
Grundsätzlich ist es als positiv zu betrachten, dass durch dieses System, Produkte mit mangelnder Qualität vom Markt verdrängt werden.
Problem dabei ist, dass alle Verkäufer versuchen den Vorteil von guten Rezensionen zu nutzen. Koste es, was es wolle.
Auch Verkäufer mit minderwertigen Produkten, kaufen, tauschen und „erschummeln“ sich Rezensionen, um Interessenten zu betrügen und ein perfektes Produkt vorzugaukeln.
Darunter leiden dann die Leute, die sich vom vermeintlichen Social Proof haben leiten lassen.
Das ist weder fair noch AGB-konform.
Wir als Verkäufer brauchen gute Rezensionen, um unser Produkt zu vermarkten. Anders geht es mittlerweile nicht mehr. Mit ein wenig Gewissen und Verständnis für Moral, sowie dem Ansatz, alles rechtens und langfristig durchzuführen, wird es immer schwerer Rezensionen zu bekommen.
Der Teufelskreis:
- Wir brauchen Rezensionen, um zu verkaufen.
- Rezensionen kommen durch Verkäufe.
- Käufe kommen (zum Teil) durch gute Rezensionen.
- Wie kommen wir an Rezensionen, wenn wir noch keine Rezensionen haben, um Verkäufe zu generieren, die Rezensionen bringen?
Ich denke mal, du verstehst den Punkt. Wie bereits erwähnt, wählt ein Großteil der Selfpublisher einen riskanten und unmoralischen Weg, um an die ersten Rezensionen zu kommen.
Ich zeige dir jetzt 8 Strategien, wie du ECHTE Bewertungen für dein Buch bekommst.
Diese basieren auf sogenannten incentivierten Rezensionen.
Was genau bedeutet das und was ist der Unterschied zu organischen Bewertungen?
Organisch bedeutet, dass die Bewertung ganz natürlich durch Kauf, Nutzung und Meinung des Kunden zustande kommt.
Incentiviert heißt, dass du Anreize schaffst und Leute dazu animierst, dein Buch zu bewerten.
Beide Formen sind in einem bestimmten Rahmen durch die Amazon-Rezensionsrichtlinien zugelassen.
Strategie Nr. 1 – Organische Rezensionen vervielfachen
In meiner vierjährigen Erfahrung im KDP-Business habe ich herausgefunden, dass auf ca. 1.000 Käufe eine organische Rezension kommt. Das kann natürlich variieren und beschreibt nur einen Durchschnitt, aber es reicht, um deutlich zu machen, wie selten Leute tatsächlich rezensieren.
Dazu kommt, dass diese Rezensionen meistens schlecht sind, da Menschen am ehesten dazu tendieren etwas kundzutun, wenn sie sauer sind und damit dem Verursacher einen Schaden zufügen können.
Sollte es dich mal erwischen und du bekommst eine negative Rezension, kannst du dir gerne mein Video zum richtigen Umgang damit anschauen.
Wie kannst du es schaffen, mehr organische Rezensionen zu bekommen, die im Idealfall auch noch positiv sind?
Meine Methode dafür ist, dass ich eine Textpassage in das Buch schreibe, mit der ich um Feedback bitte. Diese könnte zum Beispiel wie folgt lauten:
„Vielen Dank für den Kauf unseres Buches [Buchtitel]! Wir hoffen, dass Sie mit diesem Buch zufrieden sind.
Die Zufriedenheit unserer Leser steht bei uns im Mittelpunkt und wir würden uns freuen, wenn Sie uns Ihr Feedback zum Buch mitteilen könnten. Es wäre daher toll, wenn Sie sich kurz die Zeit nehmen würden, eine Kundenrezension auf Amazon zu schreiben. Dadurch helfen Sie anderen Lesern auf Amazon eine bessere Kaufentscheidung zu treffen. Vielen Dank!“
Strategie Nr. 2 – Geben, nehmen und filtern!
Ich erwähne in fast jedem Buch eine Kontaktmöglichkeit (z. B. E-Mail-Adresse). So können die Leser mich erreichen, wenn sie Fragen, Probleme, Verbesserungsvorschläge und Ähnliches haben.
Diese Fragen kann ich beantworten und gehe damit quasi in „Vorleistung“. Ich helfe den Kunden noch weiter. Ein psychologischer Effekt dabei ist, dass sie innerlich das Gefühl haben, mir etwas zu schulden. In Fachkreisen wird dieses Phänomen „Gesetz der Reziprozität“ genannt.
Du kannst also durch diese E-Mail einfach das Problem eines Lesers lösen und im Anschluss fragen, ob er bereit wäre, dich durch eine Rezension auf Amazon zu unterstützen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das wirklich gut funktioniert.
Außerdem kannst du schon vorher filtern, wen du um eine Rezension bittest. Wenn sich jemand in einer E-Mail einfach nur bei dir „auskotzt“ kannst du froh sein, ihn mit der E-Mail vor dem Schreiben einer Rezension abgefangen zu haben.
Wenn du jemandem weiterhilfst und er sich darüber freut, ist es wahrscheinlich, dass derjenige eine positive Rezension hinterlassen würde.
Strategie Nr. 3 – E-Mail-Marketing
Diese Methode eignet sich hervorragend, wenn du schon etwas Reichweite und eine E-Mail-Liste aufgebaut hast.
Diese Liste kannst du nicht nur nutzen, um dein Buch zu verkaufen, sondern auch, um ein Feedback zu erbitten.
Der Vorteil: Die Leute kennen und mögen dich sowieso, das heißt, die Tendenz zu positivem Feedback ist wesentlich höher. Darüber hinaus sind es verifizierte Rezensionen, da sie dein Buch schon vorher gekauft haben.
Strategie Nr. 4 – Facebook Veranstaltungen
Diese Strategie ist ganz besonders und ich habe sie auch noch nie bei anderen Selfpublishern gesehen.
Du kannst eine Facebook-Veranstaltung für deinen Buch-Launch einrichten. Dadurch bekommen dann all deine Freunde, Menschen, die schon einmal auf deiner Seite waren und andere Benachrichtigungen durch Facebook.
Sie werden also mehrfach an deinen Launch erinnert und vergessen ihn dadurch nicht.
Wenn dann der Tag der Veröffentlichung vorüber ist, kannst du zwei, drei oder vier Wochen warten und im Nachgang noch mal was zum Event schreiben.
Zum Beispiel:
„Ich hoffe, mein Buch gefällt euch. Ich bedanke mich noch mal ganz herzlich bei allen, die mein Buch erworben. Ihr würdet mir außerdem einen riesigen Gefallen tun, wenn ihr auf Amazon eine Rezension hinterlasst, sobald ihr das Buch gelesen habt.
Vielen Dank!“
Strategie Nr. 5 – Rezensionsexemplare
Rezensionsexemplare sind nach den Amazon-Richtlinien zulässig, allerdings nur unter bestimmten Bedingungen.
Das Prinzip basiert darauf, dass du Exemplare deines Buches kostenlos an Testleser herausgibst und im Gegenzug dazu um Rezensionen bittest.
Dafür musst du dein Buch selbst bestellen und an die Tester verschicken. Es ist nicht zulässig, dass du den Testlesern vorher Amazon-Gutscheine zum Kauf schenkst, oder ihnen den Kaufpreis hinterher erstattest. Das sieht Amazon einfach nicht gerne und kann bei Missachtung harte Konsequenzen mit sich bringen.
So sind Rezensionen relativ leicht zu bekommen, der Nachteil ist aber, dass es sich nicht um verifizierte Rezensionen handelt. Das sind die Bewertungen von Menschen, die dein Produkt gekauft haben, aber das hast du in diesem Fall getan.
Strategie Nr. 6 – Produkttester-Plattformen und Agenturen
Da es bekannt ist, wie schwer es für Amazon Seller und Vendoren ist, Rezensionen zu bekommen, haben sich Agenturen dem angenommen und bieten ein Rundum-Sorglos-Paket für diese Problematik an.
Diese Pakete haben auch ihren Preis und sind mit Vorsicht zu genießen. Viele Agenturen, handeln nämlich auch nicht nach den Amazon-Richtlinien, was im Worst Case auf dich zurückfällt.
Informiere dich also vorher ganz genau und achte nicht nur auf den günstigsten Preis.
Ich rate tendenziell eher von solchen Plattformen ab, selbst wenn es kurzfristig funktionieren kann.
Strategie Nr. 7 – Social Media
Das darf natürlich nicht fehlen. Du kannst deine Zielgruppe und andere über Social Media erreichen und um Feedback bitten. Freunde und Verwandte würde ich allerdings nicht kontaktieren, da diese in einem anderen Bezug zu dir stehen und dadurch nicht ganz objektiv Auskunft über die Güte deines Projektes geben können.
Nutze diese Möglichkeit, vielleicht lernst du sogar Menschen aus der Zielgruppe kennen, die sich für eine Buchkooperation eigenen oder Experten in dem Gebiet sind.
Strategie Nr. 8 – Top Rezensenten auf Amazon
Auf Amazon gibt es die Möglichkeit, in einer Rangliste die aktivsten Rezensenten einzusehen. Schau dir diese Liste mal an. Manchmal kann man die Rezensenten per E-Mail erreichen und ihnen ein kostenloses Exemplar zukommen lassen.
Achtung: Nur weil diese Menschen Top-Rezensenten sind, heißt es nicht, dass sie nicht auch mal eine negative Rezension schreiben, wenn sie enttäuscht sind.
Du merkst, wir kommen wieder an den Punkt, wo feststeht, dass eine herausragende Qualität deiner Bücher die Mindestvoraussetzung ist. Wir möchten niemanden betrügen oder über den Tisch ziehen, sondern mit richtigen Problemlösungen einen Mehrwert stiften, der sein Geld wert ist und glückliche Kunden hinterlässt.
Das ist das Ziel. Es ist tausend Mal leichter, mit einem guten Produkt gute Bewertungen zu bekommen. Zumindest wenn man sich an die Richtlinien hält.
Wir wollen uns so strikt wie möglich an die AGB halten, da wir ein langfristiges Kindle-Business anstreben und keine Accountsperrung wegen gekaufter Rezensionen riskieren möchten.
Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Beitrag wertvolle Tipps geben, die du in deinem Amazon-KDP-Business umsetzen kannst.
Du möchtest mit Amazon KDP loslegen und weißt nicht, wie du starten sollst?
Dann schau dir zum Einstieg unbedingt unseren kostenlosen Workshop „Das Geheimnis von Büchern mit mehr als 1000€ Gewinn pro Monat“ an. In diesem Workshop lernst du alles, was du aktuell brauchst, um mit Amazon KDP im Jahr 2022 erfolgreiche Projekte umzusetzen.
Bis zum nächsten Mal, dein Tom!