Amazon KDP Gewerbe anmelden – Einfacher als so mancher glaubt!

Tom Schmidt


Disclaimer: Bevor wir starten, müssen wir euch kurz auf folgendes aufmerksam machen: Wir sind weder Steuerberater noch Juristen oder Sachbearbeiter des Gewerbeamts. Daher können wir keine 100%ige Garantie geben, dass alle Aussagen, die wir hier treffen, korrekt sind. Alles, was wir schreiben, beruht auf unserer persönlichen Erfahrung und auf unserer eigenen Recherche zum Thema Amazon KDP Gewerbe anmelden.

Stell dir einmal folgendes Szenario vor: In letzter Zeit fühlst du immer deutlicher, dass dich das Angestelltenverhältnis nicht richtig glücklich macht. Die Idee einer eigenen Selbstständigkeit geistert schon seit einer Weile in deinem Hinterkopf herum und nun wagst du endlich den Schritt und steigst aus dem 9 to 5 Job aus. Dieses Gefühl ist super und du bist ganz Feuer und Flamme für dein Business.

Je länger du dich allerdings mit dem Thema Selbstständigkeit beschäftigst, desto klarer wird dir, dass das einiges an Verwaltungsaufwand und Bürokratie mit sich bringt. Du musst ein Gewerbe anmelden, Buchhaltung führen, eventuell monatliche Umsatzsteuervoranmeldungen machen etc.

Viele Menschen haben Angst vor dem Gedanken, sich ganz alleine um all das kümmern zu müssen, ohne jemanden zu haben, der ganz genau weiß, wo es lang geht. Bei machen ist diese Angst sogar so groß, dass sie ihren Schritt in die Selbstständigkeit nie machen. Wir finden das fatal – vor allem, weil der Papierkram gar nicht so schlimm ist, wie man im ersten Moment vielleicht denkt.

Um euch ein bisschen die Angst zu nehmen, erklären wir euch in diesem Blogartikel, ob ihr als Selfpublisher ein Gewerbe anmelden müsst, wie so etwas funktioniert und worauf ihr achten müsst.

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Bin ich dazu verpflichtet, ein Gewerbe anzumelden?

In den meisten Fällen musst du ein Gewerbe anmelden, allerdings nicht immer.
Wenn du eine Gewinnerzielungsabsicht hast, betreibst du eine gewerbliche Tätigkeit, die angemeldet werden muss. Dieses Gewerbe musst du in der Regel mit dem Beginn deiner gewerblichen Tätigkeit anmelden. Wenn du auf der sicheren Seite sein willst, meldest du dein Gewerbe also am besten schon an, bevor du dein erstes Taschenbuch oder eBook verkaufst.

Wenn du Freiberufler bist, musst du allerdings kein Gewerbe anmelden. Autoren und Schriftsteller beispielsweise fallen unter den Begriff der Freiberufler und sind deshalb nicht dazu verpflichtet, ein Gewerbe anzumelden und Gewerbesteuer zu bezahlen.

Was sind die Vorteile für dich, wenn du Freiberufler bist?

  • Du musst dich nicht mit „Papierorgien“ und dem Gewerbeamt herumschlagen.
  • Die Künstlersozialkasse zahlt die Hälfte deiner Rente.
  • Du bist nicht dazu verpflichtet, Mitglied bei der IHK zu werden.
  • Du musst keine Gewerbesteuer zahlen.
  • Am Ende des Jahres musst du keine Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung abgeben – eine einfach Einnahmenüberschussrechnung reicht aus.

Die Freiberuflichkeit endet allerdings, wenn:

  • Du die Bücher nicht mehr selbst schreibst.
  • Du noch andere gewerbliche Einnahmen hast wie beispielsweise Affiliate-Marketing oder sonstige Einkünfte (außer, du verdienst nicht mehr als 450 Euro im Monat)
  • Wenn du deine Bücher selbst verkaufst über einen Online-Shop oder auch Offline.

Fazit: Eine Freiberuflichkeit ist also nur dann wirklich sinnvoll, wenn du nach außen hin als Autor auftreten möchtest und damit Geld verdienst.

Wenn du dich die Themen rund um die Gewerbeanmeldung interessieren, kannst du gerne bei unserem Podcast vorbeischauen. Hier haben wir unter anderem darüber gesprochen, welche Rechtsform am besten zum Amazon KDP Business passt und ob es vielleicht sogar Sinn macht, eine eigene Kapitalgesellschaft zu gründen.

 

Wie melde ich nun das Gewerbe an?

Nehmen wir nun an, du fällst (wie die meisten) nicht unter den Begriff Freiberufler und musst tatsächlich ein Gewerbe anmelden.

Eigentlich ist das gar nicht so schwer, wie es sich vielleicht im ersten Moment anhört. In der Regel gehst du einfach zu deinem zuständigen Gewerbeamt oder zum Rathaus und füllst den Gewerbeschein aus. Dort trägst du deine persönlichen Daten und die Daten für dein Unternehmen ein. Dann musst du deine gewerbliche Tätigkeit ausführlich beschreiben. Im Falle von Amazon KDP kannst du einfach Folgendes angeben: Vertrieb von elektronischen Informationsprodukten.

Wie viel eine solche Gewerbeanmeldung kostet, ist von Gewerbeamt zu Gewerbeamt leicht unterschiedlich. In der solltest du damit rechnen, dass die Anmeldung des Gewerbes zwischen 20 und 30 Euro kostet.

Im nächsten Schritt müssen alle Informationen, die du dem Gewerbeamt gegeben hast, dem Finanzamt gemeldet werden, damit das Finanzamt dir eine Steuernummer zuweisen kann. In der Regel passiert das automatisch und du musst dich um nichts kümmern. Auch um den Beitritt bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) musst du dich in der Regel nicht kümmern. Das passiert ebenfalls automatisch.


Eine Gewerbeanmeldung online durchführen

In manchen wenigen Städten, bei denen die Digitalisierung schon etwas fortgeschrittener ist als im Rest von Deutschland, ist es möglich, eine Gewerbeanmeldung online durchzuführen. Die Daten, die dann abgefragt werden, sind genau die gleichen, wie wenn man das Gewerbe vor Ort anmeldet – nur, dass die Daten dann auf elektronischem Wege übermittelt werden. Wenn dieser Service in deiner Stadt oder Kommune angeboten wird, musst du dich als Gründer in der Regel allerdings erst einmal für diesen Service registrieren. In der Regel kannst du das auf der Internetseite deiner Stadt bzw. auf der Internetseite deines Gewerbeamts tun.

Und dann?

Wenn der erste Schritt einmal getan und das Gewerbe angemeldet ist, kommen bei den meisten Menschen die ersten großen Fragezeichen auf: Was für ein Unternehmen ist das denn jetzt eigentlich? Wie war das noch mal mit der Kleinunternehmerregelung? Was muss ich bei der Umsatzsteuer beachten?

Die Kleinunternehmerregelung ist entgegen vieler Meinungen keine Unternehmensform, sondern eine steuerrechtliche Regelung. Je nachdem, wie viel Umsatz du erzielst, fällst du unter die Kleinunternehmerregelung oder eben auch nicht. Allerdings kannst du bewusst auf den Status als Kleinunternehmer verzichten – selbst wenn du noch nicht genug Umsatz machst, um offiziell nicht mehr unter die Kleinunternehmerregelung zu fallen.

Wenn du auf diese Regelung verzichtest, bist du automatisch dazu verpflichtet, eine Umsatzsteuervoranmeldung zu machen. Allerdings kannst du dir dann die Umsatzsteuer, welche du auf alle geschäftlichen Ausgaben zahlst, am Ende des Jahres vom Finanzamt wieder zurückholen.

Beispiel: Du beauftragst einen Ghostwriter über Textbroker. Der Auftrag ist abgeschlossen und du bekommst die Rechnung ausgestellt: 100 Euro + 19 Euro Umsatzsteuer.

Als Kleinunternehmer zahlst du nun 119 Euro. Wenn du allerdings auf die Kleinunternehmerregelung verzichtest, zahlst du die 119 Euro und machst eine Umsatzsteuervoranmeldung. Nach wenigen Tagen bekommst du die 19 Euro dann wieder vom Finanzamt zurück. Unterm Strich hast du also nur 100 Euro gezahlt.

Ob du die Kleinunternehmerregelung nun in Anspruch nehmen willst oder nicht, bleibt dir überlassen. Als Kindle Selfpublisher lohnt es sich unserer Meinung nach aber, von Anfang an auf die Kleinunternehmerregelung zu verzichten, um sich die Umsatzsteuer vom Finanzamt wieder zurückzuholen.

Wir hoffen sehr, dass dir dieser Blogbeitrag ein wenig die Angst vor der Gewerbeanmeldung genommen hat, denn wie du sehen konntest, ist es im Grunde gar nicht so schwer. Am wichtigsten ist, dass du dich traust, einfach zu starten – auch wenn das bedeutet, dass du erst einmal ins kalte Wasser springen musst.

Wenn du dann einmal dort angekommen bist, wirst du schnell merken, dass die Angst vor dem kalten Wasser viel größer war, als sie eigentlich hätte sein müssen. Du fragst dich, welche weiteren Kosten auf dich bei Amazon KDP zukommen werden? Checke dazu einmal unseren Blogbeitrag aus!

Tom Schmidt

Das ist eine Beispielbeschreibung und dient als Platzhalter. Der Autor soll sich in zwei bis drei Sätzen in aller kürze vorstellen.

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