Mut? Durchhaltevermögen? Motivation?
Ja, auch das, aber eigentlich interessiert dich ja, wie viel Geld du in die Hand nehmen musst. Das lässt sich wie immer mit „Kommt drauf an!“, beantworten, doch damit möchten wir dich hier nicht abspeisen.
Tatsächlich kannst du für sehr wenig Geld Bücher erstellen, allerdings du solltest nicht am falschen Ende sparen, denn Qualität hat ihren Preis.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass wir uns oft in einem Kostenrahmen bewegen - das heißt, dass du je nach Budget Prioritäten setzen und selbst entscheiden kannst, was dir am wichtigsten ist.
Kostenpunkt #1 – Infrastruktur
Bevor wir anfangen können, müssen wir zuerst einmal ein Gewerbe anmelden. In Deutschland gilt grundsätzlich, dass jeder, der sich gewerblich selbstständig machen möchte und beabsichtigt, Gewinne zu erzielen, eine Gewerbeanmeldung vornehmen muss.
Das hört sich komplizierter an als es wirklich ist und kostet auch nicht die Welt. Je Standort musst du einmalig mit zwischen 15 und 30€ rechnen. Falls du nicht weißt, wie man ein Gewerbe anmeldet oder dir unsicher bist, kannst du dir gerne einmal dieses Youtube Video anschauen, da haben wir das Thema etwas ausführlicher behandelt.
Wenn das Gewerbe angemeldet ist, brauchen wir ein Geschäftskonto. Wir raten dir dringend, direkt zu Beginn deine gewerblichen und privaten Ausgaben klar voneinander zu trennen, denn das erspart dir später bei der Steuer einiges an unnötigem Aufwand und Ärger.
Geschäftskonten lassen sich teilweise schon ab 0€ eröffnen, manchmal lohnt es sich aber auch, etwas dafür zu zahlen und so den ein oder anderen Vorteil mitzunehmen.
Kostenpunkt #2 – Texterstellung
Die Texterstellung ist nahezu unvermeidlich, wenn man ein Buch veröffentlichen möchte. Der zunächst günstigste Weg wäre natürlich, das Buch selbst zu schreiben. Das kostet zwar nichts, allerdings ist das im Hinblick auf Amazon KDP ziemlich kurz gedacht, da man seine Zeit wesentlich sinnvoller für gewinnbringendere Tätigkeiten nutzen kann. Wenn du Spaß am Texten hast oder vor deiner Selbstständigkeit vielleicht sogar Autor warst oder bist, kannst du den Text natürlich selbst schreiben. Um deine wertvolle Zeit richtig zu investieren, empfehlen wir von Nomad Publishing allerdings, den Erstellungsprozess auszulagern.
Hierfür haben wir dir zwei Möglichkeiten mitgebracht:
Ghostwriting
Beliebte Plattformen, um Texter zu finden sind beispielsweise Textbroker
oder auch Plattformen wie
Auf allen Plattformen ist die Preisspanne groß und kennt nach oben hin keine Grenzen. Du kannst dir bereits für zwei bis drei Cent pro Wort ein Buch schreiben lassen. In dieser Preisklasse lassen sich aber meist nur Allerweltsthemen umsetzen, die wenig Mehrwert bieten und selten durch hohe Gewinne belohnt werden.
Für zwischen drei und sechs Cent pro Wort kann man einen guten Text erwarten und auch die meisten Themen angehen.
Für sehr spezifische Nischen oder besonders wissenschaftliche Probleme, die Expertise erfordern, erheben Texter manchmal horrende Preise.
Hybride Modelle sind ebenfalls möglich. So zahlst du beispielsweise dem Experten eine Pauschale als Sicherheit und ihr teilt die Gewinne zu ungleichen Prozentsätzen. Das ist am Ende des Tages Verhandlungssache.
Unsere Erfahrung ist folgende: Ein klassischer Ratgeber hat in der Regel einen Umfang von ca. 30.000 Wörtern. Je nachdem, wie viel Cent pro Wort der Text kostet, zahlt man zwischen 1.200 und 2.400€, wenn man den Text bei einem Ghostwriter in Auftrag gibt.
Expertenkooperationen
Eine Expertenkooperation läuft folgendermaßen ab: Anstatt einen Ghostwriter sucht man jemanden, der in dem Bereich, in dem das Buch veröffentlicht werden soll Experte ist. Dieser Experte kann sowohl Influencer, Blogger als auch einfach jemand sein, der in irgendeiner Weise eine Expertise in dem Bereich hat (z. B. der Besitzer einer Hundeschule für den Bereich Hundeerziehung).
Der Experte schreibt den Text kostenlos und wird prozentual am Gewinn beteiligt. Wie die Gewinnbeteiligung aussieht, hängt vom Einzelfall ab: Der Experte kann, 20, 30, 40 oder gar 50% des Gewinnes bekommen – je nachdem, was vertraglich vereinbart wurde. Das Gute daran ist, dass ihr für euren Text keine Herstellkosten habt und, dass der Experte sich so ein dauerhaftes monatliches Einkommen erarbeiten kann, da die Gewinnbeteiligung in der Regel monatlich ausgezahlt wird. Außerdem kann die eventuelle Reichweite des Experten natürlich super genutzt werden, um das Buch zu bewerben.
Kostenpunkt #3 – Cover, Layout, Grafiken, Illustrationen, Stockfotos
Inhaltliche Qualität ist die eine Seite der Medaille, die andere Seite ist der erste Eindruck.
Wie entsteht dieser wichtige erste Eindruck? Ganz klar: Vor allem durch das Cover. Dadurch, dass dieser Eindruck so wichtig ist, sollte bei der Covererstellung auf keinen Fall gespart werden.
Wir haben dir zur Veranschaulichung hier einmal ein paar Beispiele von guten bzw. schlechten Covern herausgesucht.
Siehst du einen Qualitätsunterschied? Was meinst du? Welches Cover macht den besseren Eindruck und wird folglich besser gekauft?
Quelle (linkes Bild): https://de.fiverr.com/share/3w4xDY
Quelle (mittiges Bild): https://www.amazon.de/dp/3833879807
Quelle (rechtes Bild): https://www.amazon.de/dp/3833879882
Richtig! Die beiden Cover rechts, denn das sind Cover auf Verlagsniveau.
Cover auf Verlagsniveau haben zwar ihren Preis, verkaufen sich dafür aber viel langfristiger und nachhaltiger.
Wenn du dich gut mit Design, Photoshop etc. auskennst, kannst du dich selbst an dein Cover heranwagen und musst für die Erstellung folglich (abgesehen von den Kosten für diverse Softwares) nichts zahlen. Das empfehlen wir allerdings wirklich nur in den seltensten Fällen, und zwar genau genommen nur dann, wenn du dich wirklich gut mit Design auskennst und schon einiges an Expertise hast. In allen anderen Fällen (und das wird 99% von euch betreffen), empfehlen wir dir wärmstens, mit einem professionellen Designer zusammenzuarbeiten, der Coverdesigns auf Verlagsniveau erstellt. Solche Designer findet man über Ausschreibungen bei verschiedenen Designplattformen. Hier kann man sich auf Preise ab ca. 180€ einstellen.
Professionelle Designer aus Deutschland allerdings kosten zwischen 150 und 350€. Wir empfehlen Deutsche Designer nicht nur, weil die Kommunikation so in den meisten Fällen reibungsloser verläuft, sondern auch, weil ein deutscher Designer den deutschen Markt viel besser kennt als beispielsweise ein amerikanischer Designer. Was ein gutes Cover ausmacht und worauf du bei der Erstellung achten musst, erfährst du übrigens hier.
Um realistisch zu bleiben, raten wir dir, an dieser Stelle für sonstige Eventualitäten noch einmal 50€ on top zu rechnen, denn es kann immer sein, dass du für gewisse Änderungen oder Stockfotos etc. nochmal einen kleinen Aufpreis zahlen musst.
Manche Projekte erfordern die Integration von Illustrationen und Grafiken, um das Thema zu untermalen oder um wettbewerbsfähig zu sein. Dazu haben wir gerade ein Experiment auf Fiverr gemacht, in welchem wir knapp 300 Euro in verschiedene Illustratoren investiert haben. Das Ergebnis kannst du dir hier anschauen.
Kostenpunkt #4 – Launch und Rezensionen
Die Launch-Phase ist der wohl wichtigste Zeitraum im Lebenszyklus eines Buches. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen und der Grundstein für den Erfolg des Projektes wird gelegt.
Daher muss man sein Listing auf Amazon hier besonders pushen – sei es durch Ads oder durch Rezensionen. Allerdings kostet beides Geld und gerade am Anfang sind Werbeanzeigen oft noch unprofitabel. Das ist auch völlig okay, solange man zeitnah optimiert und sich die Effekte einzelner Maßnahmen genau anschaut.
Gute Rezensionen sind gerade in der Launchphase sehr wichtig, da sie dem Kunden einen Social Proof geben, dass unser Produkt gut ist. Unter Social Proof versteht man den Einfluss von Meinungen anderer auf das Kaufverhalten eines einzelnen.
Ein Produkt mit vielen positiven Bewertungen verkauft sich in der Regel deutlich besser als ein Produkt mit wenigen oder gar schlechten Bewertungen.
Wir wollen nur AGB-konforme Rezensionen. Das heißt, wir können dir nicht sagen, wie viel Agenturen kosten, bei denen du dir Rezensionen einkaufen kannst. Das ist unserer Meinung nach auch unlauterer Wettbewerb und sollte keine Option sein. Aber welche Möglichkeiten haben wir dann?
Wir haben unser eigenes Netzwerk aus Freunden, Verwandten und Bekannten. Allerdings musst du hier auch vorsichtig sein. Warum genau erfährst du in meinem Blogartikel über Rezensionsmanagement.
Andererseits ist es zulässig, Rezensionsexemplare herauszugeben, ohne dafür eine Bewertung zu verlangen oder ihr Ergebnis zu beeinflussen.
In der Launch-Phase sollten mindestens zehn Bewertungen auf das Listing kommen. Angenommen, du würdest diese ausschließlich über Testexemplare generieren, kannst du deinen Buchpreis multipliziert mit 10 schon mal als (Mindest-)Ausgangspunkt für deine Ausgaben ansetzen. Beachte allerdings, dass meistens nicht jedes Rezensionsexemplar tatsächlich eine Bewertung generiert. Du musst also davon ausgehen, dass du mehr Rezensionsexemplare herausgeben musst, als du Bewertungen anvisierst.
Kostenpunkt #5 – Amazon Advertising
Generell haben wir beim Thema Advertising ein Cashflow-Dilemma. Das bedeutet, je mehr du investierst, desto mehr Gewinn kannst du generieren. Wenn du wenig Budget für Werbeanzeigen hast, verbaust du dir also ein bisschen Erfolgspotenzial für dein Buch.
Trotzdem kann man auch mit geringem Budget profitable Ads schalten.
500 Euro pro Monat solltest du unserer Meinung nach mindestens mitbringen – je nachdem, wie gut dein Buch performt gerne auch mehr.
Für schlecht laufende Bücher kannst du mit Kosten zwischen 0 – 200€ rechnen, für gut laufende Bücher mit 200 – 800€ und für die Top-Performer kann das Werbebudget auch 800 – 2.500€ pro Monat erreichen.
Wichtig ist uns an dieser Stelle, dass du verstehst, dass das Geld nicht zum Fenster rausgeworfen ist und du es nie wieder siehst.
Stell dir Amazon Advertising wie eine Maschine vor, in die du oben dein Werbebudget hineinsteckst. Wenn du profitable Werbeanzeigen schaltest, kommt unten aus dem Automat mehr heraus, als du oben reingesteckt hast – du machst also einen Gewinn.
Wenn du Break Even bist, kommt unten genauso viel heraus, wie du oben hineingesteckt hast und wenn du unprofitabel schaltest, kommt unten weniger heraus, als du oben reingesteckt hast. In diesem Fall müssen dann Gebote angepasst und Kampagnen optimiert werden, damit du nicht unnötig Geld verbrennst.
Wenn du dich das Thema Werbeanzeigen und Amazon Advertising interessiert, empfehlen wir dir unsere ultimative Schritt-für-Schritt-Anleitung für Amazon Advertising. Hier erklären wir dir von Anfang bis Ende, was es mit den Werbeanzeigen auf sich hat, wie man sie aufsetzt, optimiert und am Ende den größtmöglichen Gewinn mit nach Hause nimmt.
Kostenpunkt #6 – Vorbereitung, Tools und Nischenrecherche
Jedes erfolgreiche Projekt erfordert ein gewisses Maß an Vorbereitung. Dazu zählen wir nicht das Aneignen des nötigen Wissens, was auch kostenintensiv sein kann.
Wir sprechen hier von Ideenfindung, Nischenrecherche und Konzeptionierung. Dafür muss im Amazon KDP Business nicht zwingend Geld ausgegeben werden, aber es gibt Tools, die diese Prozesse wesentlich effizienter und angenehmer werden lassen.
Einige davon sind kostenlos, andere nicht. So nutzen wir zum Beispiel für die Ideenfindung Tools wie Google Trends oder auch einfach die Suchvorschläge bei Google oder Amazon.
Für letzteres bietet sich auch die Webanwendung keywordtool.io an.
Wenn es dann spezifischer wird und es darum geht, herauszufinden, über welche Keywords sich Konkurrenzprojekte verkaufen, nutzen wir Helium10 Cerebro, ein sogenanntes Reverse-ASIN-Lookup Tool.
Helium10 ist nicht ganz billig, bietet aber neben Cerebro noch viele andere Funktionen, die wir täglich nutzen. Wer hier auf das Portemonnaie achten muss, kann auch Sonar von Sellics ausprobieren. Das funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie Cerebro, ist aber kostenlos.
Unserer Meinung nach sind die Daten bei Sonar aber nicht so hochwertig. Es reicht aber für einen Überblick.
Wir möchten keine Nischenrecherche mehr ohne Helium10 machen. Sie bieten nämlich auch eine kostenlose Chrome-Extension, die uns schon direkt in den Suchergebnissen die wichtigsten Informationen anzeigt.
Falls du auch den vollen Leistungsumfang von Helium10 nutzen möchtest, können wir dir eine gute Nachricht überbringen: Wir haben mit den Entwicklern für unsere Community einen Rabatt ausgehandelt, den du über folgende Codes einlösen kannst.
Eine Anleitung zum Einlösen der Gutscheine findest du ebenfalls, wenn du auf den Link klickst. Gutscheine können übrigens auch nachträglich über den Support eingelöst werden (support@helium10.com)
Du kannst diesen Punkt also theoretisch komplett ohne finanziellen Aufwand abschließen, allerdings würden wir dir Helium10 wirklich ans Herz legen, falls du das Amazon KDP Business langfristig betreiben möchtet.
Und jetzt? Wie viel Geld brauche ich denn nun?
Zugegeben ist es relativ schwer, eine feste Zahl zu nennen, wie viel Budget du am Ende des Tages nun tatsächlich brauchst, da jedes Projekt unterschiedlich ist und gerade die Advertising Kosten je Projekt sehr unterschiedlich ausfallen können.
Unserer Meinung nach ist ein Startkapital von 2.500€ pro Buchprojekt ideal. Behalte dir immer im Hinterkopf, dass deine Werbeausgaben extrem steigen, wenn du einen Top-Treffer landest und dieser Betrag daher nie zu 100% fix und auf jedes Projekt anwendbar sein kann. Je mehr Startkapital du hast, desto besser – weniger als 2.500€ könnte allerdings dünn werden.
Wenn du direkt mit Amazon KDP durchstarten willst, schaue dir gerne unseren kostenlosen Workshop zum „Geheimnis von Bücher mit mehr als 1000€ Gewinn pro Monat“ an: