„Wie viel Kapital brauche ich, um ein profitables Amazon Kindle Business aufbauen zu können?“
Diese Frage bekomme ich immer wieder von meiner Community gestellt. Vielleicht bist du Student, Schüler oder hast einfach nur ein kleines Budget, das du in dein Business investieren kannst.
Grundsätzlich verfolge ich den Ansatz, nur noch Bücher auf Verlagsniveau zu veröffentlichen, da Qualität in diesem Business erfahrungsgemäß der Sieger ist.
Diese Qualität hat allerdings ihren Preis. Das bedeutet aber nicht, dass es unmöglich ist, mit wenig Startkapital ein Amazon Kindle Business aufzubauen.
Ich möchte dir in diesem Blogbeitrag die Schritte zeigen, die ich gehen würde, wenn ich nur ein begrenztes Budget für meine Projekte hätte.
Ökonomische Prinzipien
Ich möchte zur Einführung ein paar Worte über die klassischen ökonomischen Prinzipien, die die Wechselwirkungen von Input und Output aus unternehmerischer Sicht beschreiben.
Ich fange mal mit dem Maximum-Prinzip an:
Hier ist der Input vorgegeben. Zum Beispiel deine hypothetischen 1.000 Euro Startkapital. Mit diesem Budget willst du das bestmögliche Ergebnis erreichen. Also möchtest du mit diesen 1.000 Euro das bestmögliche Buch erstellen und so viele Einnahmen wie möglich generieren.
Das ist das Prinzip, nach dem du vorgehen solltest, wenn du nur wenig Startkapital hast.
Wenn du unbegrenztes Budget hast, gehst du normalerweise nach dem (Optimum-) Extremum-Prinzip vor: In diesem Fall ist weder Input noch Output vorgegeben. Es wird die optimale Lösung durch die bestmögliche Abstimmung der Methoden und Mittel erreicht.
Dazwischen steht das Minimum-Prinzip:
Dies Prinzip findet Anwendung, wenn du ein höheres, aber kein unbegrenztes Budget zu Verfügung hast (z. B. 2.000 Euro). Vor allem, wenn du nicht alles davon ausgeben möchtest, kannst du nach diesem Prinzip handeln. Du setzt dir ein Ziel (z. B. Produktqualität, Einnahmen pro Monat) und versuchst, dieses Ziel mit so wenig Einsatz von Mitteln (in unserem Fall: Geld) wie möglich zu erreichen.
In diesem Artikel geht es darum, wie du dein Amazon Kindle Business nach dem Maximum-Prinzip aufbauen kannst.
Es gibt beim Kindle Business drei Kostenpunkte, über die du dir Gedanken machen solltest:
- Die Texterstellung (Text, Ghostwriter, Lektorat, usw.)
- Die visuelle Aufarbeitung (Cover, Layout, usw.)
- Die Vermarktung (Listing, Bewertungen, Amazon Advertising, Free Traffic, usw.)
Texterstellung
Der erste große Punkt ist die Texterstellung. Die günstigste Variante ist natürlich, dein Buch selbst zu schreiben. Das ist allerdings unverhältnismäßig zeitaufwendig, wenn du rein unternehmerische Absichten verfolgst. Sind wir mal ehrlich, die meisten von uns haben außerdem keine Lust sich so lange hinzusetzen, um ein Buch zu schreiben, welches dann wahrscheinlich nicht mal gut und professionell ist. Außerdem widerspricht das unserer Absicht, ein passives Business aufzubauen.
Bist du ein Autor und möchtest deine Bücher unter deinem Namen publizieren, ist das natürlich dein Go-to.
Ein weiterer Grund, weshalb viele Selfpublisher ihre Bücher nicht selbst schreiben ist, dass wir unsere Nischen nach festgelegten Faktoren auswählen. So kann es sein, dass wir ein Buch zu einem Thema veröffentlichen, das uns überhaupt nicht interessiert oder in dem wir kein Experte sind.
Das bedeutet, wir können dem Leser nicht wirklich den Mehrwert bieten, den er verdient.
Ein Ghostwriter, der eher in der Materie ist, kommt hier wie gerufen. Texter, vor allem mit Expertise, können aber sehr teuer sein. Bei einem Buch mit vernünftiger Länge (mind. 25.000 Wörter) ist man schnell bei 1.000 Euro, allein für den Text.
Die Lösung: Buchkooperationen
Hier suchst du dir einen passenden Experten, dieser schreibt dir nach Absprache das Buch und ihr handelt einen Vertrag aus, um die Einnahmen durch das Buch zu teilen.
So hältst du deine Investitionskosten gering und gibst nur einen Prozentteil von den Einnahmen ab. Eine Win-Win-Situation für den Autor und dich.
Eine weitere Möglichkeit, bei der Texterstellung Geld zu sparen, sind Nischen, die keine umfangreiche Problemlösung erfordern, sondern lediglich schnell, mit „wenig“ Seiten ein akutes Problem des Lesers lösen sollen. Dazu können Nischen mit akuten gesundheitlichen Problemen zählen(z. B. hat jemand Fußpilz und sucht nach einer Behandlungsmöglichkeit), oder einfach Nischen, in denen nur Anleitungen gefragt sind. Hier reichen manchmal kurze, aber präzise Problemlösungen.
Ansonsten kommen noch Low- und No-Contentbücher in Frage. Diese sind meiner Meinung nach aber mit Vorsicht zu genießen. Warum, erfährst du in meinem Blogartikel „KDP eBook Business aufbauen mit Notizbüchern – meine Meinung zu Low und No Content Büchern“ . Bei dieser Art von Büchern brauchst du keinen Text. Hier geht es eher um Designs, die du entweder selber gestalten kannst, oder du schaust mal auf den typischen Plattformen Fiverr, Upwork und so weiter.
Lektorat
Wir bleiben mal beim normalen Ratgeber-Projekt. Wie geht es weiter, wenn du deinen Text bekommen hast?
Die meisten würden jetzt einen Lektor beauftragen. Das ist auch gut und richtig, aber gerade am Anfang mit wenig Budget kaum umsetzbar. Ein gutes Lektorat kann auch mal über 1.000 Euro kosten.
Mein Tipp:
Such dir jemanden in deinem Umfeld, der sich das mehrmals durchliest, vielleicht sogar jemand mit Qualifikationen in diesem Bereich (Deutsch-Lehrer, Germanistikstudenten u. Ä.). Wenn du niemanden in deinem Umfeld hast, der das machen könnte, bleibt eigentlich nichts anderes übrig als dein Glück selbst in die Hand zu nehmen. Lies dein Buch mehrfach durch, füge den Text in Rechtschreib- und Grammatik-Programme (z. B. LanguageTool, Duden Mentor) ein und versuche einfach, das Beste draus zu machen.
Visuelle Aufbereitung
Ich fange mal mit dem Cover an.
Das kannst du natürlich selber machen, wie ich es dir in meinen Videos auf YouTube zeige.
Oder vielleicht kannst du gut mit diversen Adobe-Programmen (Illustrator, Photoshop, etc.) umgehen und kannst richtig professionelle Cover erstellen.
Falls du dir das nicht zutraust oder lieber einen Profi ranlässt, ist das auch kein Problem. Hier bieten sich wieder Freelancer-Plattformen wie Fiverr an. Achte aber darauf, dass du kein Cover von der Stange bekommst, die für gewöhnlich so aussehen:
Einfach Titel, Untertitel, Stockfoto, Autorenname und ein Button. Das kann jeder!
Auch wenn du nur begrenztes Startkapital hast, solltest du darauf achten, „Buchcover, die wirklich verkaufen“ zu erstellen. Du kannst dich auch an gut aussehenden, bestehenden Covern orientieren.
Ein weiterer Schritt in der visuellen Aufbereitung ist das Layout. Auch hier würde ich nach dem DIY-Prinzip vorgehen und die Bücher selbst formatieren. Dazu gibt es reichliche Anleitungen für eBooks und Taschenbücher.
Vermarktung
Dein Produktlisting sollte grundsätzlich auf höchstem Niveau sein und das kostet auch nichts. Überlege dir also einen verkaufsstarken Titel, optimiere deine Beschreibungstexte und mache vorher eine saubere Keywordrecherche. Dafür stehen dir anfangs auch Tools wie HELIUM 10 Cerebro kostenlos zur Verfügung.
Dann geht es um das Thema Traffic. Neben bezahlten Methoden, wie PPC-Werbeanzeigen, gibt es auch kostenlose Wege. Ein Beispiel hierfür ist die Free Promo über KDP Select, oder du schaust einfach mal in zielgruppenspezifischen Facebook-Gruppen, Foren oder anderen Plattformen. Langfristig könntest du dir auch ein Brand aufbauen und diverse Social-Media-Kanäle bedienen, eine E-Mail-Liste aufbauen und deine Follower auf deine Bücher aufmerksam machen.
Woher bekommst du kostengünstig AGB-konforme Bewertungen?
Dazu habe ich bereits einen ausführlichen Blogartikel geschrieben, den du dir unbedingt durchlesen solltest, da die Rezensionen von höchster Relevanz für dein Marketing sind. Am Anfang reichen auch erst mal fünf bis zehn Bewertungen. Hauptsache der Social Proof ist für neue Kunden erkennbar.
Vom Rezi-Tausch rate ich dir ab, genauso, wie vom Kauf von Hunderten Rezensionen. Das ist nicht nur gegen die Amazon-Richtlinien und kann dir dein KDP-Konto kosten, sondern auch schlichtweg unnötig und unmoralisch.
Wie sieht es aus mit Amazon Advertising?
Amazon Advertising ist das hauseigene Programm für das Schalten von bezahlten Werbeanzeigen bei Amazon. An deiner Stelle würde ich dieses Angebot trotz knapper Kasse nutzen. Andernfalls hast du einen erheblichen Nachteil.
Hebe dir also unbedingt mindestens 100 bis 200 Euro für Advertising auf. Ich würde die Kampagne so punktuell und spezifisch wie möglich ausrichten, den ACOS niedrig halten und generell vorsichtig mit den Geboten und Budgets sein.
Wenn du generell mehr über Amazon Advertising lernen möchtest, lies dir mal diesen Blogbeitrag durch.
Fazit
Generell gilt, dass du mehr deiner eigenen Zeit investieren musst, wenn du nur wenig Geld zur Verfügung hast.
Aber es ist definitiv möglich, mit einem Startkapital von 1.000 Euro und weniger ein Amazon Kindle Business aufzubauen.
Wenn du Fragen hast, kannst du gerne meiner Facebook-Gruppe „Nomad Publishing Community“ beitreten und dich mit anderen Interessierten und Gleichgesinnten unterhalten.
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